Ohne HTTPS? Anfang 2017 begannen die Browser Firefox und Chrome damit, vor unsicheren Websites zu warnen. Zum Beispiel, wenn eine Seite, die unter dem »normalen« Protokoll HTTP erreichbar ist, ein Formular (Kontaktformular, Account-Login) besitzt. Diese Seite gilt als unsicher (Beispiel WordPress-Login mit Firefox):
Weiteres Beispiel: Sogar große Content-Anbieter wie bild.de sollten bald auf HTTPS umstellen. Die Website wird in Firefox als unsicher deklariert, wenn man mit der Maus auf das Info-Symbol in der Adressleiste klickt (Stand 15. April 2017):
Besucher von Websites, die sich nicht mit technischem Know-how und Übertragungsprotokollen im Internet beschäftigen, können hiermit verunsichert werden. Und selbstverständlich warnen die Browser nicht ohne Grund: Tatsächlich könnte jemand bei der Übertragung von Formulardaten via unverschlüsseltem HTTP diese abgreifen. Wie wahrscheinlich das ist, soll hier nicht diskutiert werden. Aber: Handlungsbedarf besteht auf jeden Fall. Einerseits sollte man sich daran beteiligen, das Internet sicherer zu machen, also statt HTTP das verschlüsselte Protokoll HTTPS einsetzen. Andererseits seinen Website-Besuchern bzw. Kunden ein sicheres Gefühl geben: Wenn Ihr Daten eingebt, dann sind die auch geschützt.
Ein weiteres Argument für den Einsatz von HTTPS ist, dass die Website von Google mehr »gemocht« wird, wenn sie verschlüsselt ist. Sprich: Google honoriert den Einsatz von HTTPS, es handelt sich um einen Google-Ranking-Faktor. Doch es gibt noch mehr Positives anzumerken, wenn von HTTPS die Rede ist: Websites, die auf das Protokoll umgestellt sind, werden oft schneller geladen. Das hängt allerdings etwas vom Webserver ab: Wenn dieser bereits auch die neue Protokoll-Variante HTTP/2 unterstützt – das ist das Update vom alten Protokoll HTTP/1.1 – dann werden Daten deutlich schneller übertragen, die Website wird beschleunigt. Das liegt vor allem daran, dass HTTP/2 mehrere Abfragen zusammenfassen, komprimieren und mit einer Verbindung abwickeln kann. Die modernen Browser nutzen das Protokoll HTTP/2 aber nur, wenn die Verbindung über HTTPS läuft. Das muss man wissen. Übrigens: Eine schnell ladende Website rankt bei Google besser als eine langsam ladende. Also entsteht hier noch einmal ein Vorteil in Sachen Suchmaschinenoptimierung.
Mehr Infos zu den Versionen von HTTP >>
Kurzgefasst: Vorteile einer Umstellung auf HTTPS
- Vertrauen der Besucher/Kunden erhalten
- Daten werden bei Übertragung geschützt
- Die Website lädt schneller mit HTTP/2 (SEO!)
- Google honoriert HTTPS (SEO!)
Spätestens 2017 sollten Sie über eine Umstellung Ihrer WordPress-Website auf HTTPS nachdenken. Wie Sie das im Detail erledigen können, lesen Sie in Kürze in einem anderen Beitrag.